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Strategiebedingte Chancen

Der Kern der Unternehmensstrategie ist unverändert eine nachhaltige Ausrichtung der Geschäftsaktivitäten. Dazu zählten neben der Vermietung von zeitgemäßem und bezahlbarem Wohnraum sowie dem Schaffen von neuem Wohnraum auch eine Verbesserung der Lebensqualität der Kunden und die deutliche Reduzierung der über unsere Immobilien entstehenden CO2-Belastung.

Über einen auf aktuellste Energie- und Materialstandards ausgerichteten Wohnungsneubau bzw. entsprechende Modernisierungen können wir einen wichtigen Beitrag zur Beseitigung der Wohnungsknappheit leisten und zur Verbesserung der Umweltbilanz beitragen, zu der wir uns im Geschäftsjahr 2020 mit einem verbindlich festgelegten Klimapfad verpflichtet haben.

Durch den Einsatz von nachhaltigen, ökologischen Baustoffen und nachhaltigen Energiekonzepten tragen wir dazu bei, knappe Ressourcen zu schonen und gezielt erneuerbare Energie zu nutzen. Dabei sehen wir unsere Quartiere als verbindendes Element für die Sektorenkopplung. Wir sehen für uns Chancen durch die gezielte digitale Vernetzung von Strom, Wärme und Mobilität.

Chancen ergeben sich für uns auch aus der ökologischen Umgestaltung des Wohnumfelds: Mit dem Anlegen von Mietergärten und Blumenwiesen sowie dem Aufstellen von Insektenhotels verbessern wir seine Qualität und leisten im Rahmen der Möglichkeiten einen Beitrag zur Biodiversität.

Relevante Chancen ergeben sich auch aus dem Ausbau erneuerbarer Energien; das heißt aus dem direkten Verkauf von Grünstrom an unsere Mieterinnen und Mieter sowie die Produktion (und dem Verkauf) von Strom aus erneuerbaren Quellen auf/an unseren Liegenschaften. Im Zuge dessen forcieren wir u. a. den Ausbau von PV-Programmen und den Verkauf von Strom an die Mieter (Mieterstrom). Mit unseren Maßnahmen unterstützen wir ein verändertes Konsumentenverhalten (Verwendung Grünstrom).

Auf dem Weg zu einem klimaneutralen Gebäudebestand sind für uns energetische Sanierungen ein wichtiger Hebel. Das Ziel der Reduzierung von Heizkosten und damit die Senkung der Energieverbräuche steht im Einklang mit dem Ziel der Senkung von Emissionen und trägt im aktuellen Kontext des Ukraine-Kriegs zur Energiesicherheit bei.

Die energetische Optimierung unseres Wohnungsbestands ist bereits seit 2017 ein Kern unserer Klimastrategie. Die Modernisierung mit Blick auf die Sanierungsquote lag seitdem immer über deutschem Durchschnitt. Um die Investitionen in den Gebäudebestand emissionsoptimiert zu steuern, nutzt unser Unternehmen Innovationen (z. B. Energiesprong) und setzt in der Umsetzung auf die bewährten Quartiersansätze (Urban Quarters).

Soziologische und volkswirtschaftliche Forschungsdaten gehen davon aus, dass das Bevölkerungswachstum in Deutschland und Teilen Europas durch Migration anhalten wird. Dies wird eine unverändert hohe Nachfrage nach bezahlbarem Wohnraum nach sich ziehen, die auch mittelfristig nicht vollständig durch den erwarteten Neubau befriedigt werden kann. Daraus ergeben sich für uns unmittelbar Chancen für das Development- und Neubaugeschäft.

Gleichzeitig ist zu konstatieren, dass der Wohnungsmarkt durch die Migrationsströme nicht nur vor quantitative Herausforderungen gestellt wird, sondern auch vor integrative Herausforderungen, denen wir mit unserer Erfahrung in der strategischen und nachhaltigen Quartiersentwicklung entgegentreten können. In diesem Kontext ist insbesondere auch der demografische Wandel hin zu einer alternden Gesellschaft anzuführen. Die Nachfrage nach altersgerechtem und bezahlbarem Wohnraum dürfte in den kommenden Jahren stetig zunehmen. Damit verbinden sich Chancen aus der altersgerechten Modernisierung unserer Wohnungen und der Investition in neue innovative Wohnkonzepte. Es ist zu erwarten, dass dies mit einem weiteren Mietwachstum einhergeht.

Zur Lösung der gesellschaftlichen Herausforderungen strebt die Politik verbesserte regulatorische Rahmenbedingungen an: Der Koalitionsvertrag stellte sowohl Initiativen zu einer erheblichen Steigerung von bezahlbarem Wohnraum durch Neubau als auch eine möglichst klimaneutrale Transformation des bereits vorhandenen Immobilienbestands in Aussicht. Dies wird ohne privatwirtschaftliche Investitionen und damit verbundene Anreize nicht gelingen. Ein positives Investitionsklima für die Wohnimmobilienmärkte zu schaffen bedeutet auch, die erforderlichen ökologischen Bau- und Modernisierungsmaßnahmen ökonomisch gestaltbar zu machen, zusätzliches Bauland bereitzustellen, Regulierung abzubauen und die Akzeptanz privatwirtschaftlicher Immobilieninvestoren im Allgemeinen zu fördern, woraus sich wiederum Chancen für Vonovia ergeben dürften.

Mit Blick auf die Internationalisierungsstrategie könnten sich durch weitere regulatorische Änderungen in anderen europäischen Ländern, wie beispielsweise Frankreich, weitere Chancen ergeben, soweit sich dadurch vergleichbare, unseren Akquisitionskriterien entsprechende Rahmenbedingungen ergeben würden. Aber auch weitere Akquisitionsoptionen in Schweden, Österreich und den Niederlanden könnten die Geschäftsentwicklung positiv beeinflussen. Die Internationalisierung steht unter dem Vorbehalt der Rentabilität und der Innenfinanzierung.

Opportunistische Akquisitionen innerhalb der Wertschöpfungskette auch mit Blick auf das Value-add-Geschäft können zusätzliche Ertragspotenziale eröffnen. Im Value-add-Geschäft selbst könnten sich zudem sowohl durch den Einstieg ins B2B-Geschäft als auch durch die Ausweitung der bestehenden Geschäftsmodelle auf Vonovia fremde Kundengruppen zukunftsträchtige Chancen ergeben.

Neben dem weiteren Ausbau der bestehenden wohnungsnahen Dienstleistungen, auch im Wege eines möglichen Drittgeschäfts, birgt der Megatrend der Digitalisierung Ausbaupotenziale, die Kunden noch stärker an das Geschäftsmodell anzubinden, z. B. durch Kundenbindungsprogramme, Kommunikationsplattformen oder Vernetzungen.

Mögliche Effizienzgewinne in den Prozessen und im System des Value-add-Geschäfts bergen zusätzliche Ertragspotenziale.

Unsere Unternehmensstrategie stellt auch auf die Weiterentwicklung von Mitarbeitern und Mitarbeiterzufriedenheit ab. Wir nutzen dabei neue Personalentwicklungskonzepte und gestalten aktiv die Neubesetzung von Stellen. Ziel ist es, die Frauenquote im Bereich der ersten und zweiten Führungskräfteebene zu erhöhen. Insgesamt können sich für Vonovia weitere Chancen durch die mit der Diversity einhergehenden Vorteile sowie durch Verbesserung der Attraktivität, auch im Sinne der Mitarbeiterzufriedenheit, als Arbeitgeber ergeben.