Wirtschaftliche Entwicklung in den ersten drei Monaten 2023

Wesentliche Ereignisse in der Berichtsperiode

Auch und gerade in der aktuellen unruhigen Lage an den Finanzmärkten und durch den Krieg in der Ukraine gewinnen die beiden relevanten Megatrends (i) wachsender Wohnraumbedarf in den urbanen Ballungsräumen und (ii) Fokus auf Energieeffizienz insbesondere in Bestandsgebäuden zunehmend Bedeutung für unser Geschäftsmodell und in unserer Strategie. Vonovia positioniert sich damit auch mittel- und langfristig hervorragend für die Zukunft.

Um die zentralen Herausforderungen Wohnungsnot und Klimawandel gezielt zu adressieren, hat Vonovia im 1. Quartal 2023 ihre strategische Partnerschaft mit der GROPYUS AG erweitert. Mit der Investition wird insbesondere die Entwicklung innovativer Produkte in den Bereichen nachhaltiges, leistbares Bauen in Holz-Hybrid-Bauweise und die Digitalisierung von Wohngebäuden unterstützt.

Das operative Geschäft verlief im 1. Quartal insgesamt erwartungsgemäß. Dabei stützt die unverändert stabile Nachfrage nach Wohnraum die operative Basis unseres Geschäfts, insbesondere im Kerngeschäft Bewirtschaftung.

Die hohen Kundenzufriedenheitswerte bestätigen unsere Anstrengungen in der Bewirtschaftung und bilden mit der niedrigen Leerstandsquote ein solides Fundament für unser Geschäft. Gleichzeitig bedeutet dies stabile Cashflows und damit eine solide Basis für die Erträge aus unseren Beständen.

Die geänderten Rahmenbedingungen an den Finanzmärkten führen aufgrund des gestiegenen Zinsniveaus zu veränderten Renditekriterien und wirken damit auf Investitionsentscheidungen sowohl bei Vonovia selbst als auch bei potenziellen Transaktionspartnern. Das gestiegene Zinsniveau wirkt sich dadurch potenziell auch auf die Beurteilung von Geschäftsmodellen und die Bewertung von Vermögenswerten, also auf zu Zeitwerten bewertete Bestände sowie Geschäfts- oder Firmenwerte, aus.

Trotz grundsätzlich bestehender Nachfrage ist das generelle Transaktionsgeschehen aufgrund dieser negativen Einflüsse von den Finanzmärkten somit derzeit gering. Ungeachtet eines nicht signifikanten Transaktionsvolumens hält es Vonovia aufgrund von dedizierten Marktkontakten zum eigenen Portfolio für geboten, eine unplanmäßige Abwertung von rund 4% über das Gesamtportfolio zum Ende des 1. Quartals vorzunehmen. Eine planmäßige Bewertung wird zum 30. Juni 2023 wieder erfolgen.

Am 7. März 2023 wurde Vonovia durch die Staatsanwaltschaft Bochum aufgrund notwendiger Durchsuchungsmaßnahmen im Rahmen eines Ermittlungsverfahrens darüber informiert, dass gegen frühere und aktuelle Mitarbeiter im technischen Bereich wegen des Verdachts der Korruption ermittelt werde. Hierbei ist es durch die Beschuldigten durch Außerkraftsetzung und Umgehung von Kontrollen und Compliance-Regularien auch zu potenziellen Schädigungen von Vonovia gekommen.

Vonovia kooperiert vollumfänglich mit den Ermittlungsbehörden bei der Aufklärung. Der Schaden lässt sich derzeit noch nicht abschließend beziffern. Für 2022 wird der Schaden auf maximal 1 % des durch Vonovia vergebenen Auftragsvolumens taxiert. Zur forensischen Aufbereitung des Sachverhalts in Gänze wurden die Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Deloitte sowie eine Rechtsanwaltskanzlei beauftragt.

Vonovia hat im 1. Quartal die 10 %-ige Beteiligung an der französischen Vesta SAS für netto 95,7 Mio. € veräußert und sich damit aus dem französischen Markt zurückgezogen.

Zusätzlich zu den im zusammengefassten Lagebericht des Geschäftsjahres 2022 dargestellten Chancen und Risiken gab es zum Ende des 1. Quartals 2023 im Wesentlichen keine bedeutsamen Änderungen in der Beurteilung der Gesamtrisikoposition.

Vonovia hat sich im Nachgang zum 1. Quartal (mit Veröffentlichung am 26. April 2023) mit einem Investmentvehikel, beraten und gemanagt von Apollo Capital Management L.P., auf eine Eigenkapitalbeteiligung von 34,5 % direkt bzw. durchgerechnet von 27,6 % an einem ausgewählten Portfolio von rund 21.000 Wohneinheiten in Baden-Württemberg geeinigt. Die Transaktion bewertet den Immobilienbestand mit rund 3,3 Mrd. € (ohne Schulden und Barmittel), die Nettogegenleistung beträgt rund 1,0 Mrd. €. Der Vollzug der Transaktion wird für Ende Mai/Anfang Juni erwartet. Das Investmentvehikel, AP Sunrise S.à.r.l., wird finanziert durch Beteiligungsgesellschaften, Versicherungen und sonstige langfristige Investoren, die durch Apollo Capital Management L.P. beraten und betreut werden.

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